
„Diversity und Teilhabe fördern“ so lautete das Motto der Fortbildung „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Sport“, die am 8. Juni 2024 realisiert wurde.
Zum zweiten Mal fand der Workshop „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Sport“ mit dem Referenten Alexander Lang beim Stadtsportbund Oldenburg statt. Der inhaltliche Schwerpunkt lag auf der gemeinsamen Betrachtung und Erörterung von Diversität im Sport und Sportverein. Zur Einführung wurden interaktiv Begriffe, rechtliche Aspekte wie Abschaffungen oder in Kraft treten von Paragraphen und Definitionen geklärt, so z.B. die Klärung wofür die Abkürzung LSBTIQ* steht?
Der Referent A. Lang, Vorstandsmitglied des Hannoveranischen Sportvereins Leinebagger und Gründer des Bündnisses „Farbenspiel“, verstand es, die Teilnehmenden und ihre Fragen rund um das Querschnittsthema Vielfalt im organisierten Sport mit einzubinden. Und somit für einen Landeplatz im organisierten Sport zu sorgen. Mit viel Aufmerksamkeit, gegenseitigem Verständnis und Offenheit. Auch um die Menschen aus den Vereinen da „abzuholen, wo sie sich gerade mit vielen Fragen und Unsicherheiten befinden.“
Er veranschaulichte zunächst die Potentiale und Grenzen des (Breiten) Sportes. Der Sport fördert Gemeinschaftserlebnisse mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion, Bildung und trägt somit zum Abbau oder zur Vermeidung von Vorurteilen bei. Durch konkrete Erfahrungen und Erlebnisse fördert der Sport Anerkennung, Toleranz und Teilhabe/Partizipation. Sportvereine schaffen Zugehörigkeit, Identität, ein soziales Miteinander und vermitteln demokratische Werte wie Fairplay und Respekt. Den Teilnehmenden wurde aber auch veranschaulicht, dass Sportvereine alleine gesamtgesellschaftliche Missstände nicht lösen können und dass Übungsleitende keine Sozialarbeiter*innen sind.
Alter, Ethnische Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtliche Identität, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung und soziale Herkunft sind unveränderbare Eigenschaften einer Persönlichkeit, die den größten Einfluss auf Ein- oder Ausgrenzung haben. Vielfalt und der Umgang mit Vielfalt bedeutet, dass Menschen komplett verschieden sein können und trotzdem gleich behandelt werden sollen. Vielfalt kann auch im organisierten Sport als Chance und Ressource gesehen werden, um dem demographischen Wandel zu begegnen und zukunftsorientiert ausgerichtet zu sein. Denn Vielfalt schafft Fähigkeiten, Perspektiven, Erfahrungen und Wissen. Im Schaffen eines gemeinsamen Miteinanders im Verein, kreieren wir eine besondere Kultur der Akzeptanz und des Respekts.
Eine Teilnehmerin freute und bedankte sich, dass sie den Referenten kennenlernen durfte. Und fand es schön, „wie entschlossen und klar er das Thema behandelte und er dabei gleichzeitig angenehm unaufgeregt war.“
Es gibt einen bundesweiten Aktionsplan für Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, mit dem die Regierung Queerfeindlichkeit entgegenwirkt. Das 16seitige Dokument enthält Empfehlungen für Maßnahmen in 6 Handlungsfeldern: Rechtliche Anerkennung, Teilhabe, Sicherheit, Gesundheit, Stärkung von Beratungs- und Communitystrukturen, Internationales. „Damit sieht sich die Bundesregierung in der Verantwortung für eine aktive Politik gegen Diskriminierung und für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.“ (che/hau/12.06.2024)
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw24-de-queer-leben-1006768