Weitere Fahrradtrainer*innen ausgebildet

Engagierte und interessierte Menschen aus Hamburg, Celle und Oldenburg absolvierten am 31. August von 9-16.30 Uhr eine ganztägige Schulungsmaßnahme zum/zur Fahrradtrainer*in beim Stadtsportbund Oldenburg.

Die Schulungsteilnehmenden erhielten Tipps und Ideen zur Durchführung eines speziellen Trainings für zugewanderte Menschen und sozial Benachteiligte, die keinerlei Vorerfahrungen im Radfahren haben. Durchgeführt wurde das Training von erfahrenen DVR- Referentinnen und Referenten. Dazu wurde u.a. der Leitfaden „Fahrradsicherheit für Geflüchtete und Zugewanderte“ des DVR und der Deutschen Verkehrswacht zur Durchführung spezieller Fahrradtrainings vorgestellt.

Auf der Webseite von German Road Safety finden sich mehrsprachige Broschüren, Arbeitsblätter und Leitfäden zu Themen wie Fahrrad fahren in Deutschland, Unterwegs in Deutschland, Fahrradsicherheit für Geflüchtete und Zugewanderte etc. : https://www.germanroadsafety.de

Mit der kostenlosen Smartphone-App „German Road Safety“ in vielen Sprachen kann man sicher ans Ziel kommen. https://www.germanroadsafety.de/compact-guide/index.html

Einzelne Module wurden ausführlich behandelt, über andere gab es einen kurzen Überblick.  Für die theoretische und praktische Vermittlung innerhalb der Fahrradkurse ist eine gezielte Schulung der Übungsleitenden von Vorteil.

Und so traf man sich zunächst in den Seminarräumlichkeiten des SSB, um dann nach dem Mittagessen auf das Parkdeck des Augustcarrè in die praktischen Übungen überzugehen.

Mit insgesamt 8 Teilnehmenden bei der Trainerschulung zur Leitung integrativer Fahrradkurse war die Ausbildung gut besetzt. Was sie alle in der Motivation für eine solche Qualifikation eint, ist das Wissen darum, dass man mit dem Fahrrad oft schneller ist als mit dem Auto und man viele weitere Vorteile hat: Man ist unabhängiger von Bus und Auto. Das Fahrradfahren bedeutet für einige Kurs-Teilnehmerinnen zugleich auch, ein Stück Freiheit und Selbstständigkeit in der Mobilität und Sozialraumorientierung zu erlangen.

Damit lässt sich auch der Grund nach einer Qualifikation zur Trainerin und zum Trainer bei den Absolventinnen und Absolventen der Schulung erklären: Anderen Menschen diese Chance durch das Fahrradfahren zu vermitteln. Ihnen Ängste zu nehmen, Hemmschwellen abzubauen und praktische Tipps für die Durchführung von zukünftigen Fahrradkursen zu erhalten. Aber auch der Wunsch nach: Menschen in Bewegung zu bringen, Distanzen zu überwinden und Gemeinschaften zu stärken stehen dabei ganz vorne auf der Liste der angehenden Trainerinnen und Trainer.

Und so war das Fazit der Teilnehmenden rundum positiv, denn es wurde vermittelt, wie ein Fahrradkurs aufgebaut sein sollte und was es bei der Planung zu beachten gilt. Die Teilnehmenden empfanden den Perspektivwechsel eines Lerners/einer Lernerin im Praxisteil als sehr gewinnbringend und sagten, dass der Praxisteil zum Nachempfinden sehr geeignet wäre, um zu erfahren, wie das sei, wenn man viel Stress habe, etwas können möchte, aber es nicht sofort gelingt.

Im Landesprojekt „Radfahren vereint“ wurden insgesamt bislang über 100 Trainerinnen und Trainer durch diese Schulung ausgebildet. Das Projekt ist Teil des Bundesprogramms „Integration im und durch Sport“ und wird mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern und für Heimat gefördert.

Der Stadtsportbund Oldenburg ist seit Mitte 2022 in einer Pilotphase als Stützpunkt im Landesprojekt „Radfahren vereint“ des Landessportbundes Niedersachsen präsent. Durch die Aktivität als lokaler und regionaler Stützpunkt werden einzelne Projektbausteine des Landesprojektes umgesetzt und stärker in den dezentralen Strukturen Oldenburgs und Umgebung verankert.