Vielfalt und Teilhabe fördern

„Vielfalt/Diversity und Teilhabe fördern“ so lautete das Motto der Fortbildung „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Sport“, die am 16.6.23 dezentral aus dem Bildungsprogramm des Landessportbundes in Oldenburg realisiert wurde. Der inhaltliche Schwerpunkt lag auf der gemeinsamen Betrachtung und Erörterung von Diversität im Sport und Sportverein. 

Zur Einführung wurden interaktiv Begriffe, rechtliche Aspekte wie Abschaffungen oder in Kraft treten von Paragraphen und Definitionen geklärt, so z.B. die Klärung wofür die Abkürzung LSBTIQ* steht? 

Der Referent A. Lang, Vorstandsmitglied des Hannoveranischen Sportvereins Leinebagger und Gründer des Bündnisses „Farbenspiel“, verstand es, die Teilnehmenden und ihre Fragen rund um das Querschnittsthema Vielfalt im organisierten Sport mit einzubinden. 

Er veranschaulichte zunächst die Potentiale und Grenzen des Sportes. Der Sport fördert Gemeinschaftserlebnisse mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion, Bildung und trägt somit zum Abbau oder zur Vermeidung von Vorurteilen bei. Durch konkrete Erfahrungen und Erlebnisse fördert der Sport Anerkennung, Toleranz und Teilhabe/Partizipation. Sportvereine schaffen Zugehörigkeit, Identität, ein soziales Miteinander und vermitteln demokratische Werte wie Fairplay und Respekt. Den Teilnehmenden wurde aber auch veranschaulicht, dass Sportvereine alleine gesamtgesellschaftliche Missstände nicht lösen können und dass Übungsleitende keine Sozialarbeiter*innen sind. 

Am Beispiel des mehrschichtigen Modells der Vielfaltsdimensionen erfuhren die Teilnehmenden von den sieben nahezu unveränderbaren Eigenschaften einer Persönlichkeit, die den größten Einfluss auf Ein- oder Ausgrenzung haben. Diese setzen sich zusammen aus Alter, Ethnische Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtliche Identität, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung und soziale Herkunft.  

Vielfalt und der Umgang mit Vielfalt bedeuten, dass Menschen komplett verschieden sein können und trotzdem gleichbehandelt werden sollen. Vielfalt kann auch im organisierten Sport als Chance und Ressource gesehen werden, um dem demographischen Wandel zu begegnen und zukunftsorientiert ausgerichtet zu sein. Denn Vielfalt schafft Fähigkeiten, Perspektiven, Erfahrungen und Wissen. Im Schaffen eines gemeinsamen Miteinanders im Verein, kreieren wir eine besondere Kultur der Akzeptanz und des Respekts. 

In Gruppenarbeit und am Beispiel von kleinen Situationen aus der sportlichen Lebenswelt erhielten die Teilnehmenden die Möglichkeit, in die Diskussion zu gehen, nach Lösungen zu suchen und diese der ganzen Gruppe vorzustellen und gemeinsam zu erörtern. 

In der abschließenden Feedbackrunde kam der Wunsch der Teilnehmenden auf, nach mehr Fortbildungen im Sport, die den Bereich der sozialen Kompetenz erweitern und ihnen damit mehr Handlungssicherheit im Umgang mit Menschen und gruppendynamischen Prozessen, im Selbstmanagement, in der Kommunikation und im Umgang mit Konflikten geben.