Color your life macht Schüler*innen fit für das Leben
Schülerinnen und Schüler zeigten in diesem Jahr in ihren Kurzfilmen viel Emotionen
Insgesamt fünfzehn Klassen aus Oldenburg, Delmenhorst und der Region Ammerland sowie Wesermarsch waren für den einwöchigen Gesundheits- und Medienworkshop im Zeitraum Herbst 2019 bis Frühjahr 2020 angemeldet. Mit dabei waren die Schulen NGO, IGS Flötenteich, BBS Haarentor und BBS Wechloy aus Oldenburg, das Max-Planck-Gymnasium aus Delmenhorst, die Pestalozzischule Brake, das Gymnasium Brake und die IGS Brake sowie die BBS Bad Zwischenahn und BBS Ammerland. Die Medienpädagogen Eiko Theermann, Lars Kaempf und ihr Team (vomhörensehen) begleiteten den Dreh von insgesamt 57 Filmen mit ihrem Know-how und vermittelten das notwendige Rüstzeug rund um das Filmemachen. Das Projekt wird unterstützt von den jeweiligen Sportbünden vor Ort. Eine Einführung in das breite Thema Gesundheit erweitert das Blickfeld auch auf soziale Faktoren, Teilhabe und Gemeinschaft, so wie sie in der Lebenswelt Sportverein vorzufinden sind. „Bildung findet an vielen Orten statt. Beim Laufen kriegt man nicht nur den Kopf frei. Man lernt Ausdauer und seine persönliche Kraft gezielt einzusetzen“, wirbt Claudia Lehnort, Geschäftsstellenleitung des Stadtsportbundes Oldenburg, „und auch ein Sprung ins kalte Wasser lohnt sich. Die Neugier, etwas Neues zu entdecken und beispielsweise gemeinsam Trendsport- und Spielaktionen für die Sportjugend zu verwirklichen, stärkt die Selbstständigkeit.“ Die Filme dokumentieren auch in diesem Jahr eindrucksvoll die persönlichen Talente der Jugendlichen und sprechen eine eigene Sprache in Bezug auf deren Gesundheitsverständnis im Alltag und in der Schule.
Der Startschuss für das einzigartige Projekt fiel bereits im Jahr 2016 und ging in diesem Jahr in die vierte Runde. Konzipiert wurde das Projekt von der hkk Krankenkasse, dem Stadtsportbund Oldenburg e. V. und den Filmemachern und Medienpädagogen von vomhörensehen. Zwei Referenten setzen zum Start einer jeden Schulprojektwoche Impulse für das Gesundheitsbewusstsein der Jugendlichen. Die Experten vor Ort sind auf einer Wellenlänge mit den Jugendlichen und begeistern durch die kreative Abwechslung. Dagmar Sachse, Sozialdezernentin der Stadt Oldenburg, hatte einen ersten Einblick in die diesjährigen Kurzfilme. „Man erkennt sofort, dass es den Jugendlichen Spaß macht, sich in Rollen zu begeben und gleichzeitig eine Botschaft zu vermitteln“, so Sachse. Auch Lutz Trey, 2. Vorstand der hkk Krankenkasse bekräftigt die nachhaltige Wirkung des Projekts, „denn um einen guten Film zu machen, muss man sehr, sehr tief in die Thematik Gesundheit eintauchen. Und wenn uns das mit dem Medium Film gelingt, dann ist doch alles, was wir als Projektträger erreichen wollen, erreicht.“ Im Projektverlauf erfolgt eine Sensibilisierung der Schüler*innen für das Thema Gesundheit und eine Veränderung der eigenen Wahrnehmung, denn Gesundheit ist viel mehr als die Abwesenheit von Krankheiten. Auch soziale Themen werden häufig in den Kurzfilmen angesprochen. Das Besondere ist, dass die bunte Themenvielfalt Prävention, Gesundheit und Älterwerden über das Medium Film eigeninitiativ behandelt wird: von der Jugend für die Jugend. Neben der Theorie im Themenfeld Prävention und Gesundheitsförderung geht es vor allem um die Frage: Wie erreicht man vor allem junge Menschen? „Nicht mit Broschüren, in denen Jugendlichen anhand von moralischen Texten in Kombination mit gestellten Bildern eine gesunde Lebensweise vermittelt werden soll“, erläutern Constanze Schwaiger und Dr. Wolfgang Ritter von der hkk Krankenkasse. Sie sind überzeugt, dass Gesundheitskompetenzen auf Augenhöhe mit den jugendlichen Zielgruppen vermittelt werden müssen. Inhalte zu Sport, Ernährung, Freundschaft, Familie, Mobbing, Stress, Leistungsdruck, Drogenkonsum und Krankheit werden in individuellen Kurzfilmen in Szene gesetzt, teils ernst und informativ, teils witzig und originell. „Jeder Workshop ist einzigartig. Wir lassen den Jugendlichen enorm viel Freiheit; sie sollen so viel wie möglich selbst und in Eigenverantwortlichkeit machen“, informierte Eiko Theermann, Geschäftsführer der Medienagentur vomhörensehen, „wir sehen uns in der Rolle als Lernbegleiter, schulen sie und stellen die Technik.“
Das Gesamtkonzept wirkte nachhaltig und zeigte bei den jungen Filmemachern sprühendes Engagement für das Medium Film. „Die Tage sind sehr intensiv; alle haben viel Spaß und jeder bringt sich ein“, berichteten die Schüler*innen. Der Prozess in der Gruppe zur Themenfindung und Erarbeitung des Drehbuchs hat die Klassengemeinschaft und Empathie untereinander gestärkt. Am Ende wurden sie zu einer großen Familie. Auch die Schulleitungen sind von der Art der Umsetzung begeistert. Viele der Schulen sind seit dem Beginn im Jahr 2016 dabei, was für den Erfolg des Konzepts spricht. In diesem Jahr begeisterten die Filmemacher ihr Publikum über sehr emotionale Themen. Die Schulleitungen und Klassenlehrer*innen sehen, was die Jugendlichen bewegt und können die Themen weiter aufnehmen. Zudem zeigten sich durch den Blickwinkel des schülerorientierten Lernens vielfältige Kompetenzen. Ruhige Schüler*innen blühten förmlich auf. Viele Gründe, warum das Projekt mittlerweile auch über die Stadtgrenze Oldenburgs hinausgewachsen ist und mit dem Kreissportbund Ammerland in diesem Projektjahr einen weiteren Kooperationspartner dazugewonnen hat.
Das Organisatorenteam hat auch in diesen durch Corona geprägten Zeiten einen sehr attraktiven Abschluss des Projektes für die Jugendlichen vorbereitet. Die Jugendlichen können sich auf ein Afterwork-Movie als Zusammenschnitt aller Filme mit wertschätzenden Grußworten von Dagmar Sachse (Sozialdezernentin der Stadt Oldenburg) und Lutz Trey
(2. Vorstand der hkk Krankenkasse) sowie den Teamern des Projekts freuen. Gemeinsam mit allen Beteiligten können sie die sowohl schöne als auch effektive Projektzeit noch einmal aufleben lassen. Abgerundet wird das Erlebnis mit einem Gutschein für einen Kletter-Ausflug, eine Auszeichnung für alle Teilnehmer*innen und einen Turnbeutel, gefüllt mit projektbezogenen Give-aways der hkk. Die Filme zum Workshop und das Afterwork-Movie sind online unter www.color-your-life.org zu sehen.
Ausblick:
Aufgrund der sehr positiven Resonanz der Schulen und des sehr erfolgreichen Verlaufs des Projektes wird das Projekt zur effektiven Gesundheitsförderung von Jugendlichen auch im fünften Jahr (Schuljahr 2020/2021) nach den Sommerferien fortgesetzt. Interessierte Schulen können sich bereits heute melden unter geschaeftsstelle@ssb-oldenburg.de.