SSB sieht Ganztagsausbau als Chance – Schulamtsleiter Welp unterstützt Kooperationen von Schule – Verein

Am 11. März 2019 fand der diesjährige Stadtsporttag statt, die Jahresversammlung der Delegierten von 110 gemeinnützigen Sportvereinen mit rund 42.000 Mitgliedern im Stadtsportbund Oldenburg e. V. (SSB Oldenburg).

Christiane Cordes, die Leiterin des Amtes Kultur und Sport, überbrachte stellvertretend für den Oberbürgermeister, Jürgen Krogmann, das Grußwort der Stadt Oldenburg und lobte die sehr gute Zusammenarbeit zwischen SSB-Vorstand und Verwaltung. Ihr besonderer Dank ging an die vielen ehrenamtlichen Akteure in den Vereinen als sozialer Kit der Gesellschaft. Sport vermittelt Werte, wie Respekt und Teamgeist und ganz nebenbei werden Kompetenzen fürs Leben vermittelt. Der Dachverband SSB Oldenburg dient als Drehscheibe und Impulsgeber, beispielsweise für Sportstättenentwicklung sowie Herausforderungen des Ganztagsschulausbaus. Zudem werden Netzwerke und Fördermittel zur Verfügung gestellt. Frau Cordes dankte speziell auch den Beteiligten des Arbeitskreises Schwimmen 2020 für die Impulse zur Bäderstrategie der Stadt Oldenburg. Dem Rat der Stadt Oldenburg und der Verwaltung ist die herausragende Bedeutung der ehrenamtlich geführten Sportvereine im Sinne der Prävention, Gesundheit und soziale Teilhabe für die Stadt bewusst.

Manfred Knigge, Oberturnwart des Turnkreises Oldenburg-Stadt, erläuterte den aktuellen Stand der Planungen zum Erlebnisturnfest 2020 in Oldenburg. In der Zeit vom 20.05. bis 24.05. wird Oldenburg zum Mekka des Sports. Es werden um die 12.000 Sportler*innen und 200.000 Besucher erwartet. Neben spannenden Wettkämpfen wird es Aus- und Fortbildungsangebote, zahlreiche Mitmachaktionen im Schlossgarten und eine Festmeile in der Innenstadt mit Bühne geben. Wer bezüglich Neuigkeiten auf dem Laufenden bleiben möchte, sollte die Homepage www.erlebnisturnfest.de im Auge behalten.

Zum Thema Ganztagsschulausbau erläuterte Matthias Welp, Leiter des Amtes Schule und Bildung, mögliche Ansätze für Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen. Die Auswirkungen des Ganztages ist das wichtigste bildungspolitische Programm im gesamten Bundesgebiet und wird stets in Verbindung mit außerschulischen Partnern zur Bereicherung des Schulalltags in Verbindung gebracht. In der praktischen Umsetzung trifft der selbstorganisierte, frei gemeinnützige Sport auf die Lebenswelt der Schule, geregelt über eine Vielzahl an Richtlinien, Erlassen und Gesetzen. Die zwei Welten miteinander zu verbinden wird zu einer enormen Herausforderung. Vor Ort wurde durch die Einrichtung des Budget für Angebote aus Sport und Kultur wichtige Rahmenbedingungen in Bezug auf die Finanzierung geschaffen. Herr Welp ermutigte die Vereine sich auf die veränderte Lebenswirklichkeit der Schüler*innen einzulassen. Der Wandel des Schulkonzeptes ist bedingt durch die Förderung der Vereinbarkeit Familie und Beruf. Das Freizeitfenster für mögliche Teilhabe im Verein wird sich stark verkleinern und in den späten Nachmittag verschieben. Die Tür des Amtes für Schule und Bildung steht den Vereinen offen. Zudem engagiert sich der SSB Oldenburg im Themenfeld und richtet eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Claudia Lehnort ein, um regionale Herausforderungen und Lösungsansätze zusammenzutragen sowie mit Blick über den Tellerrand Impulse aus anderen Städten und Regionen aufzunehmen.

Seit einigen Jahren fördern gesetzliche Krankenkassen gemäß §§ 20 Sozialgesetzbuch V die Prävention in sogenannten Lebenswelten – fachsprachlich auch Settings genannt. Auch der Sport als Träger von Präventionsleistungen wurde in den Leitfaden aufgenommen. Ein Projekt zum Thema Prävention erfolgt in Kooperation mit der Technikerkrankenkasse (TK) und dem Gesundheitsamt der Stadt Oldenburg. Unter dem Motto „Gesund aufwachsen und leben in Oldenburg“ im Rahmen des Gesunde Städte-Netzwerks fördert die TK bis in das Jahr 2021 Prävention durch Sport in Lebenswelten gemeinsam mit den Oldenburger Vereinen. Dr. Kirstin Buhl, Projektkoordinatorin, informiert über die Bewegungsaktion Check.Fun im Projektstrang Kinder und Jugend von 6 bis 12 Jahren sowie über die Planung 3.000 Schritte für die Senioren 65+. Im Fokus des Projekts stehen Bewegung, Mobilität, gesunde Ernährung sowie soziale Teilhabe und Vernetzung.

Der Bericht des SSB-Vorstands über das vergangene Jahr, umfasste neben der Sportstättenbauförderung auch den Haushalt des SSB Oldenburg. Ulrich Pohland, Sportstättenbaubeauftragter, freute sich tagesaktuell die Förderquote von fast 99 % für den Sportstättenbau in Oldenburg bekannt geben zu können. Auch Ullrich Beck berichtete von einem positiven Haushalt, nachzulesen auch im Ge¬schäftsbericht 2016 im Internet unter www.ssb-oldenburg.de. Der Vorsitzende des SSB Oldenburg, Dr. Gero Büsselmann, hob wichtige strategische Handlungsfelder für die Vereinsentwicklung hervor: 1. Vereine der Zukunft (Struktur- und Organisationsentwicklung), 2. Weiterentwicklung von Sport- und Bewegungsräumen, 3. Kinder- und Jugendsport, Schule und Bildung, Bildung und Integration, 4. Sport und Gesundheit als Prävention, 5. Sport und Stadtimage (Leistungs- und Spitzensport, Profisport als Leuchttürme der Stadt) und 6. Breitensport und Sport ohne Vereinsbindung. Der SSB Oldenburg habe als besonderes Ziel die Förderung des Ehrenamtes, der Vereinsentwicklung und der Aus- und Fortbildung im Fokus.

Es folgten weitere Berichte der Sportjugend und der Geschäftsstelle. Die hauptamtlichen Mitarbeiter informierten über die zahlreichen weiteren Aktivitäten des SSB Oldenburg, nachzulesen in der Broschüre zum Stadtsporttag 2019 auf der Homepage www.ssb-oldenburg.de. Gerardina Topo, Koordinierungsstelle Integration und Soziales, knüpfte an das Thema Ganztagsschulausbau in Bezug auf das Bildungs- und Teilhabepaket an. Die Sportvereine als außerschulische Lernorte verhelfen Kindern und Jugendlichen zu einem gleichberechtigten Zugang in unsere Gesellschaft. Wegen mangelnder wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit sollte keine Benachteiligung erfolgen. Um Herausforderungen und Chancen im Bildungs- und Teilhabepaket zusammenzutragen, wird auch hier eine Arbeitsgruppe im SSB Oldenburg eingerichtet. Zum Abschluss verabschiedete das Team rund um den SSB Oldenburg die Fachdienstleiterin Sport der Stadt Oldenburg, Doris Hedemann. Nach 12 Jahren in der Stadtverwaltung hat sich ihr ein neuer beruflicher Weg eröffnet und Frau Hedemann wechselt in das Emsland. Gemeinsam mit dem SSB hatte Frau Hedemann, nach über 30 Jahren ohne Neufassung, eine komplette Überarbeitung der Sportförderrichtlinien der Stadt Oldenburg auf den Weg gebracht und mit Erfolg umgesetzt. Die Arbeitsebene mit der Geschäftsstelle des Stadtsportbundes war von großem gegenseitigen Vertrauen und effizienten Abläufen geprägt.